Um Zehn hatte ich den Termin bei der Ärztin. Also reichlich Zeit zum in den Betten wälzen, Brötchen holen und Frühstücken. Eigentlich wollte ich, während Jacques einkaufte, noch etwas dösen, aber dann stand ich doch früher auf. Um 8.18 Uhr klingelte es an der Tür. Erstaunt, noch schnell den Gürtel meiner Hose schließend, eilte ich humpelnd hin. Draußen stand ein kleines Zimmermädchen, und fragte auf englisch, ob es etwas zu reinigen gäbe oder ob wir Handtücher bräuchten. Ich lehnte dankend ab. Was, um alles in der Welt, hat der Zimmerservice vor 10.00 Uhr in einem Hotelzimmer verloren? Nach dem Frühstück gingen wir hinüber in die Arztpraxis. Nochmals (reichte der Sermon vom Vortag nicht?) wurde ich von der Sprechstundenhilfe darauf hingewiesen, dass dies eine Privatpraxis sei was mir gehörig auf den Geist ging.

Nach mir traf noch eine weitere Patientin ein, und kurz nach Zehn erschien dann auch die Ärztin, die sich als recht freundlich herausstellte. Sie stimmte mit mir überein, dass es sich vermutlich um eine Entzündung aufgrund einer Überlastung handelte. Kühlen mit Wasserbeuteln sei ganz richtig gewesen, sie schreibe mir etwas gegen die Entzündung und etwas zum Schutz meines Magens auf. Allerdings wollte sie noch abklären, ob es wohl Gicht sein könne, und schaute auch noch für mich nach, ob Gelenkschmerzen oder erhöhte Harnstoffwerte Nebenwirkungen von Orlistat sein können, fand aber nichts dergleichen.

Die Blutuntersuchung auf Harnstoff war negativ, und die 72€ Behandlungskosten konnte ich mit meiner Kreditkarte bezahlen. Den Rest des Tages verbrachte ich mit hochgelegtem, gekühltem Fuß im Hotelzimmer, größtenteils schlafend, während Jacques allein zum Mappen loszog. Als er zurückkam, brachte er eine spannende Geschichte für mich mit: Er hatte unter anderem eine Polizeiwache mappen wollen, und war beim Fotografieren derselben “erwischt” worden. Das, teilte man ihm mit, sei wegen der Terrorgefahr verboten, und er musste das Foto auf der Stelle von seiner Digitalkamera löschen.