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Track des Tages
Track13

Mittwoch 25.05.2011 - Botanischer Garten

Wieder war das Wetter nicht so wie wir uns es wünschten, aber da es der letzte Tag war an dem wir noch den Roller hatten, wollten wir doch noch einmal eine Tour machen. Und so schlecht war das Wetter nun doch nicht, die ganz hohen Berge wollten wir aber meiden. In ein Gewitter, wie wir es am Tag vorher beobachtet hatten, wollten wir nun nicht geraten.

Wir machten uns auf den Weg nach Nordwesten über die kleinen Straßen nach Kalyves. In dieser Richtung waren noch die wenigsten Wolken. Dann zu unserem eigentlichen Ziel, dem Botanischen Garten in der Nähe von Fournes. Auch hier über die Nebenwege. Beim letzten Versuch diese Strecke zu nehmen hatten wir uns fürchterlich verfahren. Die Navis hatten uns immer wieder in die Irre geführt. Diesmal machten wir es wieder auf die altmodische Art mit Papierkarte und Straßenschilder, dabei immer wieder anhalten und alles neu überprüfen. Jetzt klappte alles perfekt. Der Weg wand sich langsam die Berge hinauf, erst durch Gebiete die von Schafen und Ziegen kahl gefressen waren, später dann wurde der Baumbestand immer reichhaltiger. Vor allem alte Zypressen wuchsen hier. So ähnlich stelle ich mir die ursprüngliche Vegetation von Kreta vor. Wie kamen immer höher, der Himmel bedeckte sich zusehends und uns wurde langsam kalt.

In Zourva, einem kleinen Nest unterhalb einer Bergwand auf ca. 500m Höhe machten wir Rast in einem Restaurant. Es war noch ganz neu und von hier aus hatte man eine herrliche Aussicht. Und die Preise! Für einen Tee und Cola berechneten sie uns 2,50€, der absolute Minusrekord. Birgit gab 4€ was viel angemessener war. Für die Weiterfahrt zogen wir unsere Regenjacken an denn nach Regen sah es aus auch wenn es noch trocken war.

Über steile Serpentinen ging es dann zum Botanischen Garten. unterwegs versuchte noch ein Hund uns anzufallen, doch seine Leine war zu kurz und wir waren zu schnell. Birgit hatte einen Riesenschreck bekommen und fast den Fotoapparat fallen gelassen. Es war nicht das erste Mal wo uns das passierte. Irgendwie mögen Hunde Roller nicht.

Kaum am Botanischen Garten angekommen, fing es an zu regnen, nicht sehr stark, aber doch unangenehm. Eingepackt in Regenjacken, die Kapuzen geschlossen liefen wir den Lehrpfad ab.

Wir kamen also beim botanischen Garten an, den uns die Reiseleiterin wärmstens empfohlen hatten, und ich bezahlte den Eintritt für uns beide – vier Euro pro Person. Für Kinder ist der Eintritt dort übrigens frei. Ich bekam noch zwei Flaschen Trinkwasser mit, und das Angebot, Regenschirme mitzunehmen. Leider stellten sich sämtliche Regenschirme als kaputt heraus, sodass wir dann den Weg unbeschirmt antraten. Das war leider nicht so gut, denn als wir auf dem Lehrpfad waren, goss es wie aus Eimern.

Jacques hatte die undichtere Regenjacke an, was seine Geduld mit dem Wetter erheblich mäßigte. Während ich mir Zeit ließ, um die Pflanzen anzusehen und zu fotografieren, ging er darum etwas eiliger durch den Garten, und nahm nach etwa der Hälfte des Rundkurses eine dort angebotene Abkürzung. Ich hingegen ließ mich vom Regen nicht beeindrucken, knipste viele Details, und nahm auch den längeren Weg, der um einen kleinen Teich herum an einigen Tiergehegen vorbei führte. Dort musste ich unverhofft eine kleine Pause einlegen, weil sich mir eine wütend zischende Gans entgegenstellte. Erst als das Tier sich einigermaßen beruhigt hatte und beiseite gewatschelt war, ging ich gemessenen Schrittes daran vorbei.

In den Gehegen waren kretische Wildziegen, Damwild, ein Strauß und eine Gruppe Schweine zu sehen. Hinter den Tiergehegen entdeckte ich einen Bergamotte-Baum mit großen, gelben, birnenförmigen Früchten daran, den ich sehr interessant fand. Bergamotte-Öl wird nämlich für Earl-Grey-Tee verwendet, und ich hatte die Früchte zuvor noch nie gesehen. Wie die wohl schmecken, zitronig, oder eher wie Grapefruits? Danach schlängelte der Weg sich durch eine Orangenplantage und einen Weinberg nach oben. Auch Nektarinen, Pfirsiche und Aprikosen wuchsen dort, aber leider waren die Bäume allesamt von Krankheiten befallen und hatten deformierte Blätter.

Als ich endlich oben am Ausflugslokal angekommen war, war ich schlapp und hungrig. Ein Bergtee mit Honig und eine Portion Dakos, die ich mir mit Jacques teilte, brachten mich wieder auf die Beine.

Es war mittlerweile schon spät geworden. Es regnete zwar nicht mehr, aber die Straßen waren noch nass und ich hasse es auf nassen Straßen zu fahren. Deshalb fuhren wir auf dem schnellsten Weg zurück, also Hauptstraßen. Der Tank war noch zu einem Viertel voll, so die Anzeige auf der man aber nicht allzu viel geben sollte. Würde der Sprit noch reichen? Gut, auf der Strecke gab es jede Menge Tankstellen, aber ich wollte es vermeiden zu Tanken.

Den ersten Roller hatte ich leer bekommen und voll abgegeben, beim zweiten wollte ich es vermeiden. Der Sprit reichte gerade so, ca. 2km vor dem Verleih blinke die Tankwarnanzeige auf. Wir gaben den Roller gleich ab, ganz formlos ohne irgendwelche Fragen, prima.

Tankstellen

Kreta ist mit vielen Tankstellen gesegnet, nicht selten findet man zwei bis drei in unmittelbarer Nähe. Selbst in kleineren Ortschaften kann man welche finden.

Selbstbedienung ist nicht üblich.

In unserem Reiseführer, der aber schon einige Jahre alt war, stand, dass sonntags die meisten Tankstellen geschlossen hätten, das ist aber nicht mehr war. Trotzdem sollte man seinen Tank nicht allzu leer fahren, nach den Gesetzen von Murphy findet man gerade dann keine wenn man sie am dringendsten braucht.

Es war wirklich der beste Roller den wir je irgendwo gemietet hatten, kräftig, schnell, zuverlässig und wenig verbrauchend (3,3 Liter). Das für nur 10€ am Tag, da kann man nicht meckern.