Karten und Fotos


Dienstag 12.07.2005 - Tag 5

Heute legen wir einen Ruhetag ein, weil wir beide einen höllischen Muskelkater haben - und zwar vermutlich vom etwas zu hastigen Abstieg bei unserer Bergwanderung. Wir hatten unsere durch eine längere Rast erkalteten Muskeln ja sozusagen als Stoßdämpfer eingesetzt, und sowas soll angeblich zu Mikroverletzungen führen… jedenfalls sind wir entsprechend bedient und tun, außer lesen, Obstsalat essen und Hörbücher hören, nicht viel.

Gegen Ende des Vormittags gehe ich noch rasch zum Markt. An einem Stand gibt es BHs zu zwei Euro das Stück - leider nicht so ganz in meiner Größe, aber das stelle ich natürlich erst abends fest. Zunächst mal stimmt die Körbchengröße nicht: französische Körbchen sind offenbar um ein bis zwei Nummern kleiner als deutsche. Ein D-Cup ist hier also etwa so groß wie in Deutschland ein zu knapp geratenes C-Cup. Was die dazu gehörende Maßzahl in Frankreich angeben soll, entzieht sich meinem Verständniss. In Deutschland gibt sie den Brustumfang unterhalb der Büste in Zentimetern an, aber ein französischer 90D scheint einem deutschen 75C zu entsprechen. Mit einem so krassen Unterschied hatte ich nicht gerechnet.

Die nächste Überraschung ist eine reichlich überhöhte Rechnung im Supermarkt: mehr als sieben Euro für eineinhalb Liter H-Milch, ein fünfzig-Gramm-Päckchen zuckerfreier Bonbons und zwei Halbliter-Flaschen aromatisiertes Mineralwasser? Die Milch kostet 3,66 und die Bonbons 2,20 - das sind für mich in Deutschland so alltägliche Produkte, dass ich da normalerweise nicht auf den Preis schaue. Hier werde ich in Zukunft besser aufpassen müssen. Auch bei anderen Sachen wird derbe hingelangt. Wie gut, dass wir unsere Sonnenmilch nicht vergessen haben: 25 Euro kostet hier so eine Flasche - und zwar ganz normale Drogerieware, und nicht etwa Edelkosmetik. Generell scheint alles, was einen bekannten Markennamen hat, extrem überteuert zu sein. Grandios preiswert hingegen sind Strandkleider, Sonnenmatten, Fisch und Gemüse vom Markt, und Wein.

Am späten Nachmittag legen wir uns für zwei Stündchen an den Strand, sonnen uns, und schauen uns das allgemeine Treiben an. Nett … aber einen Urlaub so verbringen müssen? Himmel, bloß nicht!

Abends hilft Jacques mir beim Gemüseschneiden, während ich Fische entschuppe und ausnehme. Es gibt Tomatensalat, Couscous, gedünstete Paprika, gebratene Sardinen, und zum Nachtisch ein Flan mit Nektarinen.