Karten und Fotos


Sonnabend 10.12.2005 - Tag 2

Jetzt geht es endlich los. Um 10.30 Uhr soll der Flieger abheben, also sollten wir um 7.30 Uhr ins Taxi steigen. Das klappt auch ganz gut, bis auf den Umstand, sdass wir wieder mal einiges vergessen haben. Glücklicherweise aber nichts wirklich wichtiges. Oder? Wir checken ohne irgendwelche Probleme ein, und ab geht es mit der fliegenden Sardinenbüchse nach Teneriffa - leider mit Zwischenlandung in Arrecife, was uns zusätzlich Zeit kostet. Am Flughafen von Teneriffa stehen wir uns dann eine ganze Weile die Beine in den Bauch, bis wir endlich in den Bus einsteigen können, der uns nach Los Christianos bringt. Dort warten wir dann noch mal eine knappe Stunde auf die Fähre. Als wir schließlich im Bus zum Hotel sitzen, bricht die Dämmerung über die Insel herein, und wir kommen erst im Dunkel der Nacht in Vueltas an.

Längere Busfahrten vertrage ich nicht gut. Besonders wenn ich ohnehin schon müde bin, werde ich dann leicht reisekrank. Leider habe ich daran nicht gedacht und mir keine Reisetabletten mitgenommen. So klettere ich mit ziemlich weichen Knien aus dem Bus. In unseren Reiseunterlagen befindet sich ein Lageplan mit dem Weg zu unserem Appartment, aber der scheint mit der Umgebung irgendwie nicht ganz übereinzustimmen. Glücklicherweise werden wir aber abgeholt, und müssen nicht suchen. Ich bin ziemlich sicher, dass wir uns verlaufen hätten.

Das Appartment ist sehr einfach, aber gemütlich. Kaum ist der freundliche Herr verschwunden, der uns hierherbegleitet hat, entdecken wir allerdings auch schon das erste kleine Problem: man kann die Tür nicht abschließen. Nach einer näheren Untersuchung vermuten wir, dass das Schließblech wohl falsch montiert wurde. Mit einem feuchten Blatt Klopapier und einem Filzstift stellen wir fest, wohin das Blech versetzt werden muss: ca. 2-3 Millimeter nach rechts. Nach etwas Schrauberei und ein paar Schnitzarbeiten mit dem Schweizer Messer ist das Problem behoben, und wir können die Tür abschließen. Fein. Schade, dass wir die ebenfalls verriegelungsresistende Balkontür nicht so ohne weiteres reparieren können: hier verhindern zu dicke Schraubenköpfe, dass der Haken einrasten kann. Nun ja, Fassadenkletterer wird’s in diesem Ort hoffentlich keine geben.

Auch die Wasserhähne sind zunächst etwas zickig: kein Wasser, nanu? Dann ertönt ein blechernes Gurgeln, und knallend schießt der erste Schwall aus der Leitung. Aha! hier war wohl schon seit längerem keiner mehr in der Wohnung. Die Lampen sind “nicht ganz unerwartet” ziemlich traurige Funzeln, und die Elektrik ist nicht unbedingt als vertrauenserweckend zu bezeichnen. Eine Steckdose hat einen Wackelkontakt, eine andere verschwindet halb in der Wand, wenn man einen Stecker darin unterbringen will, und ein Lampenkabel scheint wohl gehörig vom Zahn der Zeit angenagt worden zu sein, denn die Isolierung wirkt irgendwie spröde. Notiz an den Gepäckorganisator (Jacques), das nächste Mal einen Rauchmelder mit auf die Liste zu setzen.

Nach einem kleinen Einkauf im Laden nebenan und einem eher spartanischen Abendessen brechen meine weiblichen Gene sich Bahn: wenn wir hier abends gemütlich an unseren Rechnern sitzen wollen, können die Möbel so nicht stehen bleiben. Also muss das Sofa hier rüber (“Ach, Jacques, nun fass doch mal mit an!”), und der Tisch da drüben an die Wand, wo die Steckdose ist. Und der Nachttisch im Schlafzimmer kommt auf die Seite, und die Betten zusammen. (“Oder willst du heute Nacht etwa allein schlafen, hm?”)

Anschließend sehen wir uns in den Straßen der näheren Umgebung um. Der nächste Rollerverleih ist gleich an der Ecke, und er hat auch bezahlbare Preise. Supermärkte scheint es reichlich zu geben, und Internetzugang bietet man ebenfalls an. Wir setzen uns auf ein Bier in die Yesca, und hauen uns dann erschöpft in die Falle.