Karten und Fotos


Montag 12.12.2005 - Tag 4

Ein ziemlich windiger Tag. Auf dem Balkon fetzen so heftige Böen, dass wir es vorziehen, drinnen zu frühstücken. Zu meiner großen Freude hat Jacques einen Laden gefunden, in dem es leckere Vollkornbrötchen gibt.

Bei Sturmböen eine Rollertour zu machen halten wir beide für keine gute Idee. Also verschieben wir die Fahrzeugbeschaffung auf morgen, und machen eine Wanderung in der unmittelbaren Nähe: Im Tal bei El Guro soll es einen Wasserfall geben, und die Tour wird auf der Rückseite unserer Gomera-Karte als kurz und sehr leicht klassifiziert.

  • Leichte Tour? Nach diesem Urlaub beantrage ich Invalidenrente!
  • Ohne den Text im Wanderführer hätten wir uns genau so übel verlaufen wie die Leute, die wir auf dem Rückweg unten durch’s Tal irren sahen.
  • Esel können schwer beladen an Stellen längs gehen, an denen Großstädter wie wir Probleme haben, auf zwei Beinen voran zu kommen.
  • Auf kleinen Steinchen geht es einem ganz schnell wie den Heinzelmännchen auf den Erbsen. Man kann froh sein, wenn man dann auf dem Arsch sitzt, und nicht mit gebrochenen Gräten im Abgrund liegt.
  • Eine grüne Pflanzendecke bedeutet nicht, dass sich darunter ein tragfähiger Untergrund befindet.
  • Der sicherste Untergrund zum drauftreten ist nackter Fels.
  • Ein staubiger Felsen kriegt ratzfatz eine schmierseifenglatte Oberfläche, wenn man mit nassen Schuhen drauftritt. Man kann froh sein, wenn man dann auf dem Arsch sitzt, …
  • Je schweissnasser die Socke, desto leichter kriegt man wunde Füße. (Notiz an mich: zur nächsten Wanderung Ersatzsocken mitnehmen!)

Gegen Ende der Wanderung habe ich Schmerzen im linken Knie und möchte am liebsten auf beiden Füßen gleichzeitig humpeln. Aber der Wasserfall war hübsch, ja.

Abends mache ich uns Papas arrugadas mit Mojo und zwei Sorten Dosenfisch. Danach gibt es geeiste Melonenstückchen mit Honig, und zum Abschluss eine kleine Käseplatte.