Karten und Fotos


Track des Tages
Track05

Sonntag 04.10.2015 - Nordwesten und Chania

Aufstehen und Frühstück

Nachdem ich gestern so früh ins Bett gekommen war bin ich jetzt prima ausgeschlafen, ich gehe auf den Balkon und was sehe ich: Die Sonne scheint. Das wird ein guter Tag.

Ich mache meine üblichen Einkäufe bei Anna und obwohl wir schon eine recht brauchbare Karte von Kreta haben, sehe ich im Laden eine Karte, die ich unbedingt haben muss. Abgesehen davon, das sie detailliert ist und auch Höhendaten hat, ist der größte Vorteil, das sie aus unzerreißbarem Papier (oder Kunststoff) besteht. Die jetzige Karte hatte schon erste Risse, obwohl ich sie sorgsam behandelt hatte. Die Kunststoffkarten sind unverwüstlich. Wenn immer ich die Wahl habe kaufe ich diese. Ich verstehe nicht, warum es nicht mehr solche Karten gibt. Tatsächlich sind sie kaum teurer als die aus normalem Papier.

Da das Wetter jetzt so gut ist, können wir auf der Nordseite der Insel bleiben.

Wir beschließen eine Tour auf Straßen am Rande der weißen Berge um dann nach Chania zu fahren.

Tour

Nach einigen Trödeleien kommen wir erst gegen 10:30 los.

Wir kommen durch seht schöne Gegenden, teilweise dicht bewaldet mit Walnuss, Nadelgehölz und Zypressen. Sogar Esskastanien haben wir gelegentlich gesehen. Ich hatte sie schon vermisst, da doch auf Korsika so viele davon wachsen.

Es scheint, das es die Zeit für die Weinlese zu sein, wir kommen ein etlichen Weinbergen vorbei, wo viele Menschen die Trauben ernten.

Wir machen eine Rast in Drakona in einem anscheinend neuem Ausflugslokal. Es ist an einem Hang gelegen und bietet eine wunderbare Sicht auf das Tal.

Wir trauen uns am Anfang gar nicht an einen Tisch zu setzen, da alle Tische festlich gedeckt sind, aber die junge Bedienung gibt uns zu verstehen, das wir willkommen sind.

Die Leute sind sehr nett. Man merkt, wie die ganze Familie um eine neue Existenz kämpft. Auf neudeutsch würde man es ein Startupunternehmen nennen. Wir lassen uns den Namen des Lokales und die Öffnungszeiten geben, damit wir sie in OpenStreetMap eintragen können.

Durch die Schlucht von Teriso in Richtung Chania . Das scheint ein beliebtes Ausflugsgebiet zu sein, zu recht. Glücklicherweise habe ich noch rechtzeitig die Helmkamera eingeschaltet, das könnten schöne Aufnahmen werden.

Chania

Chania Hafen
Chania Hafen

In Chania finden wir einen Parkplatz direkt neben der Markthalle, sehr praktisch.

Birgit fühlt sich kaputt und möchte, das ich sie im Park im Schatten absetze und allein Chania besichtige. Das kommt überhaupt nicht in Frage! Ich sage ihr, das wir noch ca. 300 Meter bis zum Hafen gehen können, da kann sie im Schatten in einem Café ruhen.

Obwohl wir jetzt Nebensaison haben, sind die Gassen voll von Touristen. An einem Lokal sehe ich ein Schild, das sie auch schweigen können. Ich bin zuerst verwundert, aber dann weiß ich was gemeint ist. Vor vielen gastronomischen Einrichtungen werden vorbeigehende Touristen angekobert wie vor den Einrichtungen bei uns auf St. Pauli. Das geht vielen auf die Nerven.

Wir setzen uns in ein Café an der nordwestlichsten Ecke, da dort nicht ganz so viel Betrieb ist.

Zwischendurch laufe ich ein wenig herum und mache einige Fotos.

Eigentlich ich Chania ein schöner Ort der viel Geschichte ausströmt, aber die vielen Touristenläden verschandeln dieses Flair. Ich kann das den Menschen nicht übel nehmen, sie wollen auch nur leben.

Eigentlich fühle ich mich in Chania zu hause. Die alten gutbürgerlichen Häuser sehen genauso aus wie das Haus meiner Großeltern in Marseille. Mittelmehrkultur eben.

Rückfahrt

Das Fahren nach einem Navigationsgerät ist nicht ohne Tücken. Stellt man als Routingoptionen schnellste Strecke ein, kann es vorkommen, das man über einen riesigen Umweg geleitet wird. Fast noch gefährlicher ist die Option kürzeste Strecke, dann kann es sein, das man auf ganz prekären Wege geführt wird.

Genau das passierte nun. Ich wollte die Abzweigung nach rechts, weil mir das wie die Hauptstrecke aussah, aber Birgit sagte, "Nein, die Navi meint links". Also kurz gewendet und den linken Weg genommen. Durch ein Wohnviertel und dann so steil hinauf, das ich dachte das schafft der Roller nicht mehr. Und als wir dann mit letzter Kraft wieder auf die Hauptstraße kamen, war ein Gatter das uns die Weiterfahrt verbot. Da war nicht mal ein Schlupfloch für einen Roller.

Also zurück auf den Hauptweg. Schließlich stellten wir fest, das es wirklich eine gute Abkürzung gewesen wäre, wenn uns nicht das Gatter einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte. So aber mussten wir den ganzen Weg zurück und der war steil!

Dann machten wie eine Rast in Almyrida in einem Restaurant, direkt am Strand gelegen. Almyrida ist ein kleiner Badeort und ich habe den Eindruck, das er überwiegend von Engländern frequentiert wird, zu mindestens das Publikum um uns machte den Eindruck und auch der Inhalt der Speisekarte schien auf Engländer abgestimmt zu sein.

Im Hotel

Im Hotel angekommen fiel Birgit vor Erschöpfung aufs Bett. Sie ist leider schon seit geraumer Zeit gesundheitlich angeschlagen. Hoffentlich gibt es eine Lösung.

Dann mache ich was ich immer nach einer als erstes nach einer Tour mache, Speicherkarten auslesen und sichern, diverse Accus laden und so weiter. Danach noch mal eine extra Sicherung auf ein externes Laufwerk. Wenn man so lange mit Computern gearbeitet hat wie ich, wird man paranoid.

Nach einer Zeit hat sich Birgit erholt und macht Abendessen. Das ist ihr Ehrgeiz, das macht sie auch wenn wir Campingurlaub machen.

Genau genommen machen wir eigentlich immer Campingurlaub, manchmal im Zelt, manchmal mit Hotelzimmer.

Aus Spagetti, Schafkäse, Tomaten, Zwiebeln, Oliven, Kräutern und den Kartoffeln von gestern hat sie mal wieder was leckeres zubereitet. Dazu loser roter Wein aus der Umgebung und Musik von den Beatles. Das Ganze auf unserem Balkon unter einem Sternenhimmel.

Also, wie kann ein Tag besser Enden?!

Touren-Statistik

Von: 08:41bis: 18:07Entfernung: 235kmmax. Höhe: 842m


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