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Track des Tages
Track04

Sonnabend 19.06.2010 - Rund um Pamplona (44 km)

Die Nacht war kalt und schon früh am Morgen konnte ich nicht mehr schlafen. Am Anfang einer Reise muss man sich erst einmal an den neuer Rhythmus gewöhnen. Es war noch ziemlich dunkel als ich mich anzog um ein wenig die Gegend zu erkunden. Ich ging den Hügel hinauf und musste mich wundern, der Campingplatz war mit Tor und Allem gesichert, aber nach hinten heraus führte ein völlig unbewachter Feldweg direkt auf die Hauptstraße. Der Campingplatz hatte einiges zu bieten, wie ich beim herum stöbern sehen konnte, Swimmingpool und noch so manches mehr, aber wir waren wohl noch in der Vorsaison und alles war noch geschlossen. Nun ja, bei der Kälte wäre mir auch nicht nach Baden zumute.

Jacques war schon seit morgens um 4 wach, weil wir gestern bereits um 10 ins Bett gegangen waren, und er mit 6 Stunden Schlaf bereits bestens bedient ist. Ich war erst um 7 aufgestanden, weil die Nacht kalt war und ich deswegen ziemlich unruhig geschlafen hatte.

Nach dem Frühstück war ich duschen. Leider gab es in den Duschkabinen weder Ablagen noch Spritzschutz-Wände, und nicht einmal alle Kabinen hatten Haken.

Jetzt war es gleich halb 10, wir saßen im Zelt, und draußen regnet es sich so langsam ein. Wir gingen hinüber in die Bar, um Kaffee zu trinken.

Jacques entzifferte eine spanische Zeitung, während ich ein wenig Spanisch lernte. Beispielsätze, die man dringend braucht: „¿Para qué necesita usted este revolver?“

Nach einer Weile klärte das Wetter wieder auf, und wir fuhren nach Pamplona. Dort bummelten wir zunächst etwas ziellos herum, bis wir uns schließlich doch entschieden, einige fehlende Teile in einem Kaufhaus zusammenzusuchen.

Wir kauften ein dickes, 5m langes Stromkabel mit Euro-Stecker, das sich für die Verwendung auf Campingplätzen hoffentlich etwas besser eignen wird als die dünne 3m-Leitung, die wir von zuhause mitgebracht haben.

Dazu holten wir noch einen Verteiler für 3 Euro-Stecker, T-förmig angeordnet, sodass sich auch drei fette Netzteile räumlich nicht ins Gehege kommen. Ich holte mir spontan noch eine Dsi XL dazu.

Nach unserem Besuch im Kaufhaus irrten wir mit dem Roller zwischen Baustellen und in Einbahnstraßen herum, ehe es mir mit Hilfe von OSM-Daten gelang, Jacques in die Nähe von Supermärkten zu lotsen.

Er war grummelig, weil die Strecke ihm unnötig umwegig vorkam, und ich fühlte mich ungerecht behandelt, weil ich für die gesperrten Strecken und die fehlenden Umleitungsschilder ja schließlich auch nichts konnte.

Immerhin fanden wir einen Lidl mit einem gut bestückten Gemüsestand darin. Was wir hier nicht entdecken konnten, und auch nicht in dem Bau- und Gartenmarkt, den wir extra noch ausfindig machten, war eine Allzweckplane für unser Vorzelt.

Ich wartete vor dem Baumarkt beim Roller, und Jacques kam verdrießlich raus: Er hat nichts gefunden, die Verständigung hat nicht geklappt, und überhaupt ist die Sortierung im Markt völlig anders, als wir es aus Deutschland gewohnt sind: „Jetzt gehst du da rein!“ - Ich ging, suche, und kam mit einen Folien-Duschvorhang wieder. Der ist immerhin stabiler als die Pflanzfolie und die Malerfolie, die ich sonst noch zur Auswahl gehabt hätte.

Immerhin konnten wir auch etwas zu Essen kaufen. Zum Abendessen machte ich uns eine Ratatouille. Bei uns sah unsere Ratatouille so aus, uns schmeckte lecker, wie man daran erkennen kann, wie sich Birgit über das Essen her macht.