Karten und Fotos


Track des Tages
Track14

Dienstag 29.06.2010 - Tagestour Oviedo (141 km)

Heute haben wir eine Tour in Richtung Ovieto gemacht, hauptsächlich um eine Karte der Region zu bekommen. Im Gegensatz zu den Michelin-Karten, die man in Deutschland bekommt, haben die hiesigen Ausgaben übrigens Campingplatz-Symbole, so das es im Nach herein recht günstig war, daß wir keine von Zuhause mitgebracht hatten.

Zu Anfang fuhren wir Autobahn (oder zu mindestens autobahnähnliche Straßen), was auf einige Details nicht sehr spannend war. Zum Beispiel konnten wir von einer der vielen schwindelerregenden Brücken sehen, dass tief unten eine Landstraße durch einen Erdrutsch der Länge nach zur Hälfte weggebrochen war.

Irgendwann wurden wir der Monotonie und der hohen Geschwindigkeit überdrüssig und wechselten zu den kleineren Straßen.

In Grado legten wie einen Zwischenstopp ein, um einen Kaffee zu trinken. Hier fielen uns die Kreisverkehre negativ auf: diese waren, wie an stark befahrenen Kreiseln üblich, mehrspurig. Hier waren die Mittelstreifen zu richtig hohen Kantsteinen verstärkt, was für Zweiradfahrer ziemlich gefährlich werden kann.

Ein weiteres Detail was uns auffiel waren die in den Boden gelegten gelben Blinklichter an den Zebrastreifen.

Wir ließen den Roller am Rande des zentralen Platzes stehen, und gingen zu Fuß weiter. Unterwegs sahen wir einen Kramladen in dessen Schaufenster wir wirklich alles fanden, von Spazierstock und Kompass über Nippes bis hin zu allerlei Elektrogeräten.

Wir setzen uns in einen Wintergarten eines Lokals, tranken Kaffee, und holten uns aus einer nahegelegenden Touristinformation eine Übersichtskarte der Region, die aber zu winzig bedruckt war, um sie als Straßenkarte benutzen zu können.

Auf dem Rückweg zum Roller huschte ich schnell noch in eine Apotheke, denn wie in fast in jedem Urlaub plagte mich Sodbrennen, und wie immer hatte ich vergessen mir ein Vorrat einzupacken. Die Apothekerin verstand zwar auf Anhieb meinen Wunsch, griff aber zu dem Medikament, das ich am wenigsten ausstehen kann: Rennie! Das Zeug ist mit Verlaub eine Zumutung. Kalziumkarbonat, bekannt als Kreide, Marmor, Kesselstein, ist einer der billigsten Allerweltschemikalien überhaupt.

Wieso eine Schachtel von diesem Zeug 6€ kosten muss, kann mir mit Sicherheit niemand zufriedenstellend erklären. Noch viel weniger ist zu begreifen, weshalb ein Magenpräparat ausgerechnet mit Magen reizendem Minzöl versetzt sein muss.

Wir fuhren weiter nach Ovieto, wo Jacques mich zunächst in einem schattigen Park absetzte, um bei der Parkplatzsuche ein wenig beweglicher zu sein.

Während ich auf ihn wartete, ging er zur Touristinformation, ließ sich beraten, füllte brav einen Fragebogen aus, und kam denn mit gemessenen Schrittes zu mir zurück.

Immerhin war es recht heiß, die (berechtigte!) Siesta war angebrochen. Wir schlenderten dann gemeinsam zu einem kleinen Platz, wo wir bei kalten Getränken und einer Kleinigkeit zu Essen entspannten.

Am Nachmittag brachen wir dann zu einer Tour gen Süden auf. Auf der in Ovieto neu erstandenen Karte hatten wir nämlich zwei Höhlen entdeckt und eine davon, die Cueva de Candamo in der Nähe von San Román, wollten wir besichtigen. Die Höhle fanden wir auch, jedoch war sie geschlossen.

Eine Tafel am Eingang informierte darüber, das die Höhle auf Grund von Beschädigungen durch “Mal Verde”, also durch Algenbewuchses infolge künstlichen Lichtes, erhöhter Luftfeuchtigkeit, Wärme und Kohlendioxid durch zu viele Besucher, nur zu wenigen Zeiten und nur für sehr kleine Besuchergruppen geöffnet sei.

Wir nahmen uns vor, am nächsten Morgen sehr früh aufzustehen um einen guten Platz in der Warteschlange zu ergattern, und hofften das keine besondere Reservierung notwendig war.

Auf dem Heimweg zum Zeltplatz verpassten wir alle Gelegenheiten zum Einkauf fürs Abendessen, und versuchten es also im nächstgelegenen Ort. Dort war jedoch schon alles für das jährliche Fest der Stadt abgesperrt, und die Läden waren natürlich auch zu. Darum mussten es die Vorräte aus dem Topcase tun, angereichert mit Fischkonserven und Baguette aus der Tienda des Campingplatzes.