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Mittwoch 10.08.2016 - Mittwoch, 10.08.2016

Mittwoch, 10.08.2016

Als wir aufwachen, fühle ich mich wie erschlagen. Trotz der Klimaanlage ist mir das Zimmer viel zu warm.

Um beim Frühstück den Stress etwas zu minimieren, lasse ich Jacques diesmal am Tisch sitzen bleiben, und sammle für uns einige Zutaten vom Büffet ein. Die Konfitüre, die ich dabei ergattere, hat eine seltsame Konsistenz, und was ich für Butter gehalten habe, stellt sich im Nachhinein als Käse heraus. Für ihn bringe ich Milchkaffee, für mich selbst einen grünen Tee, weil Schwarztee nicht aufzutreiben ist. Morgen früh werde ich wohl einen Teebeutel aus unserem eigenen Gepäck mitbringen. Als ich, beladen mit Tellern, an unserem Tisch komme, bemerke ich, dass der Speisesaal viel kleiner ist, als ich am ersten Tag dachte. Die Rückwand besteht aus einer Reihe großflächiger Spiegel.

Wir fahren in Richtung der Südküste, und rasten unterwegs in einem kleinen Ort. Die Hitze ist mörderisch, und wir sind froh, ein wenig Schatten vor einem Restaurant zu finden. Der Preis von einem Euro pro Flasche wird von uns natürlich verdoppelt. Während wir an unseren Getränken nippen, landet direkt vor uns auf dem Tisch eine Raubwanze mit ihrer Beute, die natürlich sofort fotografiert werden muss. Jacques hat die bessere Kamera, ich den günstigeren Blickwinkel. Faszinierend, so ein kleines Tierchen.

Als wir schließlich am Strand der Südküste ankommen, gibt es da auch wieder das übliche touristische Preisniveau: drei Euro für den Kaffee, zwei Euro fünfzig für die Cola. Den Zeitungen nach zu urteilen, die wir an einigen der Strandliegen sehen, sind ein guter Teil der hier liegenden Besucher tatsächlich, wer hätte das gedacht, Griechen. Zwischen den Doppelliegen stehen fest montierte Sonnenschirme mit Palmblatt-Dächern und mit in die Mittelsäule eingebauten Rufknöpfen für die Kellner.

Nach einer ausgiebigen Rast folgen wir der Küste, und biegen irgendwann nach Norden ab. Zwischendurch verfahren wir uns kurzzeitig ein wenig, weil Straßenführung und Navi-Daten irgendwie nicht ganz zusammenpassen wollen. Schliesslich halten wir irgendwo im Nirgendwo an einem Aussichtspunkt, an dem es eigentlich nicht viel zu sehen gibt, mit Ausnahme einer recht desolaten Andachtsstätte und einer wimmelnden Ameisenstraße. Wir tun uns an den mitgebrachten Äpfeln und Wasserflaschen gütlich, und machen uns auf den Rückweg, der nun nicht nur kurvig und holprig, sondern auch recht windig ist. Unterwegs weisen ein paar Schilder auf mykenische Ausgrabungen hin. Ob es sich lohnt, noch einmal wieder in diese Gegend zu kommen?

Für unser Abendessen besorgen wir uns frisches Brot, dunkle Oliven, einen sehr leckeren, milden Schafskäse, und kühles Quellwasser. Danach legen wir uns, von der Hitze völlig erschlagen, auf die Betten.

Dann plötzlich klopft es: Zimmerreinigung! Den ganzen Tag über, als wir unterwegs waren, wäre Zeit dafür gewesen, aber ausgerechnet jetzt, als wir uns im Zimmer ausruhen wollen, müssen die Betten gemacht und der Boden gewischt werden. Jacques geht mit seinem E-Book-Reader nach unten, während ich oben im Zimmer bleibe. Eine der Nachttischlampen funktioniert nicht mehr, und ich möchte wenigstens dafür sorgen, dass die Birne getauscht wird. Die Reinmachefrau hat keine Birnen dabei, verständigt jedoch per Telefon den Haustechniker. Der kommt kurze Zeit später, und muss feststellen, dass es nicht die Birne ist, die defekt ist, sondern gleich die ganze Lampe. Wir bekommen Ersatz aus einem unbelegten Zimmer.

Dann endlich sind wir wieder für uns, und können uns um wichtigere Dinge kümmern: die Aufnahmen des heutigen Tages sichten! Natürlich beneide ich Jacques um seine detailierten Makro-Aufnahmen von der Raubwanze. Erwähnte ich schon, dass ich solche Tierchen faszinieren finde?

Während Jacques weiter an seinem Laptop spielen darf, gehe ich noch mal einkaufen: Im Schrank befinden sich lächerliche viel Bügel, was für unsere Bedürfnisse natürlich nicht ausreicht. Außerdem brauchen wir zumindest zwei Becher für Getränke, und eine weitere Mehrfachsteckdose. Zusätzlich besorge ich uns noch zwei billige Mini-Regenschirme als Sonnenschutz bei Spaziergängen und Besichtigungen.


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