Karten und Fotos


Track des Tages
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Donnerstag 11.08.2016 - Zur Nordostspitze

Zur Nordostspitze

Ein Grund warum ich dieses mal nicht wieder nach Georgioupolis wollte, obwohl es uns dort sehr gut gefallen hatte war, ich wollte den Osten der Insel erkunden und das ging nun mal nicht von Georgioupolis aus. Dafür ist die Insel zu groß.

Nach Sitia

In Sfaka machten wir unsere erste Rast. Warum, so wird der geneigte Leser fragen, machen wir so oft Rast? Nun, das hat mehrere Gründe. Zum Ersten wir sind im Urlaub und nicht auf der Flucht, und zum Zweiten, nach etwa einer Stunde Fahrt, die Zeit kann differieren, beginnt der Hintern an zu brennen.

Neben uns in der kleinen Taverne saßen einige ältere Männer und auch ein Pope und waren heftig dabei zu diskutieren. Natürlich habe ich kein einziges Wort verstanden, aber ich würde fast wetten, das um Gemeindepolitik gegangen ist. Bei uns gibt es Ausschüsse, Bürgerinitiativen oder was auch immer, aber hier habe ich den Eindruck, dass die Angelegenheiten einfach so besprochen werden. Ich kann mich auch irren denn, wie gesagt, ich hatte kein einziges Wort verstanden.

In Sitia machten wir wiedereinmal eine Rast in einem Restaurant am Hafen.

Während Birgit ihren Netbook auspackte um am Reisebericht weiterzuschreiben , laß ich auf meinem Ebookreader weiter die Perry Rhodan Silberbände.

Gedanken über das Schreiben von Reiseberichten

Wenn wir im Urlaub sind schreibt Birgit stundenlang Reiseberichte, oft ist es so das ich sie nicht mal zu einem Spaziergang ermuntern kann weil sie unbedingt am Reisebericht schreiben will. Nur wenn wir denn Zuhause sind, dann gibt es kaum Texte von ihr.

Ich kann das verstehen, das es schwierig ist Texte zu schreiben, ich selbst habe da sehr leidvolle Erfahrungen gemacht. Das ich zweimal in der Schule sitzen geblieben bin hat auch damit zu tun.

Ich habe das Problem mit dem Reisebericht so gelöst: Während der Reise schreibe ich für jeden Tag eine Hauptüberschrift. Dann für jeden Abschnitt des Tages eine Nebenüberschrift und darunter eine Stichwortsammlung, was mir gerade so einfällt.

Zuhause dann, mit der Unterstützung von Fotos, Tracks, Videos und Bier fülle ich dann die Lücken und formuliere aus.

Weiter im Reisebericht.

Minoischer Analogrechner
Minoischer Analogrechner

Nach einiger Zeit wurde mir langweilig und ich mache einen Spaziergang um Fotos zu machen.

Ganz in der Nähe war ein Kiosk, wohl von der Tourismusbranche, leider geschlossen, doch durch die Scheiben konnte ich etwas Interessantes entdecken. Die Dokumentation eines astronomischen Instrumentes aus der Zeit der Minoer. Ich habe soviel wie möglich davon fotografiert und werde versuchen was genau es machen konnte. Soviel ich verstanden habe sollte man mit diesem Instrument die Uhrzeit, das Datum, den Breitengrad und sogar die Mondfinsternisse berechnen können.

Die Strandpromenade war umsäumt von Dattelpalmen und irgendwelche Künstler hatten an den verschiedensten Stellen irgendwelche Aufrufe geschrieben, z.B. “Das ist ein guter Platz sich zu Küssen”. Und prompt bat mich ein junges Pärchen ein Foto von ihnen zu machen während sie sich küssten. Das habe ich natürlich gerne gemacht, aber ich wieß sie darauf hin, daß jeder Platz ein guter Platz zum Küssen ist, wenn man sich lieb hat. Dafür braucht man keine Aufforderung.

Und auch hier gab es ein Kriegerdenkmal . Auf Kreta gibt es vorwiegend zwei Arten von Kriegerdenkmäler, Opfer im Kampf gegen die Türken und gegen die Deutschen. Selbst in kleineren Dörfern findet man Gedenksteine mit dutzenden Namen, Widerstandskämpfer, aber auch einfache Bürger, die einfach nur zur Abschreckung ermordet wurden. Da erstaunt es mich immer wieder, wie freundlich ich von den Kretern als Deutscher behandelt werde. Ob wir im umgekehrten Fall auch so eine Größe entwickelt hätten? Ich bin mir da nicht sicher.

Zur Nordspitze

Auf dem Weg raus aus Sitia hatten wir uns verfahren. Die Navi führte uns zwar wieder auf den rechten Weg, aber zwischenzeitlich waren wir uns da nicht so sicher. Es war noch eine lange Strecke. Die Landschaft wurde immer karger, aber gelegentlich sah man auch bewässerte Felder, was da angebaut wurde war nicht zu erkennen, vielleicht Melonen.

Dann kamen wir zu einer kleinen Badebucht namens Erimoupolis beach. Hier ging es für uns nicht mehr weiter.

In der Nähe befanden sich alte Ruinen , aber aus welchen Zeitaltern?

Am Strand wollte Birgit nicht mehr weitergehen und suchte sich einen Platz im Schatten um an ihrem Reisebericht weiterzuschreiben.

Ich hingegen machte mich auf den Weg Fotos zu machen. Hier gibt es neben Ruinen auch noch eine seltsame Landschaft die anscheinend abwechselnd von Überschwemmungen und Dürre geprägt wird.

Auf dem Rückweg

Ich hatte Birgit vor einigen Tagen gesagt, dass ich bei dieser Reise noch einige schöne Fotos von Kirchen machen wollte, vielleicht für ein Logo. Und tatsächlich kamen wir an einem Kloster vorbei mit einer auffälligen Kirche . Wir hielten also an, und ich machte das gewünschte Foto, aber nein, Birgit wollte auch gleich das Kloster besuchen, was mir zu dieser Zeit gar nicht passte. Wie soll ich sagen, glücklicherweise sollte man einen Eintrittspreis für den Besuch bezahlen, und so nahm auch Birgit Abstand von einer weiteren Besichtigung.

So langsam brauchen wir eine Tankstelle. Ich kenne diesen Roller noch nicht genug und weiß auch nicht wieviel er genau verbraucht und wie groß eigentlich der Tankinhalt ist. Genau gesagt, wie groß ist die Reichweite des Rollers mit einer Tankfüllung. Es stellt sich heraus, das wir 2.7 Liter auf hundert Kilometer verbraucht haben. Das ist für eine Tour die durchaus bergig war und mit zwei nicht gerade leichtgewichtigen Passagieren ein sehr guter Wert. Wie ich später im Internet herausgefunden hatte, hat dieser Roller einen Tankinhalt von etwa 8 Liter. Damit sollte man locker 250 Km machen können.

Wo wir schon mal hielten machten wir Rast in einem kleinen Restaurant schräg gegenüber. Die Bedienung war zwar ziemlich langsam, aber die jungen Katzen waren so flink, das man sie kaum Fotografieren konnte,

Obwohl wir gar nicht mehr so weit vom Hotel sind, besteht Birgit auf eine Rast. Es trifft sich gut, das gerade in der Nähe eine Minoische Ausgrabungsstätte ist. Doch leider ist sie geschlossen. Ich versuchte von außen einen Blick zu ergattern, aber keine Chance.

Abends

Auch nach diesem Tag sind wir ziemlich alle. Deshalb machen wir uns keine große Mühe und essen im selben Restaurant wie am ersten Tag.

Hinterher machte ich noch einen kleinen Ausflug zum Hafen. Die neue Kamera hatte eine Einstellung für Sternenhimmel, und ich wollte wissen, ob dieses Feature wirklich was taugt. Das Ergebnis kann man hier sehen.

Touren-Statistik

Von: 09:53bis: 18:33Entfernung: 190kmmax. Höhe: 464m


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