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Dienstag 09.08.2016 - Erster Tag auf Kreta

Erster Tag auf Kreta

Der Anreisetag war anstrengend und so wachte ich relativ spät auf, doch kaum hatte ich meine Augen geöffnet sah ich, dass Birgit schon am Netbook saß und am Reisebericht schrieb. Fleißig die Frau, ob das auch die nächsten Tage so weitergehen sollte?

Das Bad

Dann ab ins Bad, das war winzig wie wir schon am Abend zuvor bemerkt hatten. Nun aber hatten wir den Blick für mehr Details.

Konsequent waren die Leitungen für warmes und kaltes Wasser vertauscht. Was ich mit “Konsequent” genau meine beschreibe ich noch später.

Es gab kein Lüftungsfenster, aber einen Schalter für Lüftung, der aber keinerlei Effekt hatte, da es auch keine Lüftungsöffnung gab.

Da beim Duschen immer mal Wasser daneben gehen kann gibt es einen Abfluss, so auch hier. Dieser sollte sich an der tiefsten Stelle des Bades befinden, das wussten schon die Minorer vor 4000 Jahren, aber anscheinend nicht die Klempner von heute.

Das Bad ist natürlich auch eine Toilette, und dort erwartet mein eine gewisse Privatsphäre. Deshalb ist es üblich die Tür verschließbar zu machen, und das wurde auch hier nicht vergessen. Nur sollte die Tür von innen verschließbar sein, und nicht nur von aussen!

Die Krönung! Auch die Toilettenspülung wurde mit heißem Wasser betrieben (siehe oben). Hat der geneigte Leser genügend Phantasie sich vorstellen zu können, welche olfaktorische Effekte es hat, bestimmte Geschäfte mit heißem Wasser zu umspülen?

Frühstückserfahrungen

Obwohl wir es nicht geplant hatten war ein Frühstück im Preis inbegriffen. Auf den ersten Blick sah es ja auch gar nicht so schlecht aus. Es gab Säfte, Kaffee, Brote, Aufschnitt, Käse, Würstchen und vieles mehr, man brauchte sich nur zu bedienen.

Aber das genauen Hinsehen oder Hinschmecken war niederschmetternd.

  • Die Säfte entpuppten sich als ein in Wasser gelöstes Brausepulver.
  • Der Kaffee war auch in heißem Wasser gelöstes Kaffeepulver.
  • Das Brot war lappriges Toastbrot.
  • Und der Rest war von einer Qualität, die sich nicht mal Aldi verkaufen zu trauen sich wagen würde, so zu mindesten mein subjektiver Eindruck.

Es gab einen inneren Speisesaal und angrenzende Tische die außerhalb des Gebäude waren. Zwar hatte der Speisesaal eine Klimaanlage, aber die kam mit der Hitze nicht mit. Klar, das man kaum eine Chance hatte die etwas kühleren äußeren Plätze zu ergattern.

Roller anmieten

Ich hatte ja schon Wochen vor der Reise den Ort mit GoogleStreetView erkundet und erfolgreich einen Verleih für Motorroller entdeckt. Also gleich hin (Navi sei dank), damit wir möglichst schnell mobil sind. Wir fanden auch sofort den Verleiher und er hatte auch den passenden Roller parat. Eine Yamaha XEnter 125cc. Der Preis pro Tag (bei zehn Tagen) war 16€, das war wirklich fair.

Die Formalitäten waren angenehm schell erledigt. Überrascht war er, als wir sagten das wir unsere eigenen Helme mitbringen würden. Dummerweise hatten wir sie nicht gleich mitgenommen, aber ich durfte mit dem Roller zum Hotel fahren um unsere Helme abzuholen

Erste Tour

Bei der ersten Tour sollte man sich keine längere oder ermüdende Strecke vornehmen, da man ja erst einmal sich an den Roller gewöhnen muss.

Also beschlossen wir den nahen Norden zu besichtigen. Die Fahrt führte an Elounda vorbei, das für seine berühmte Leprainsel bekannt ist und in keinem Reiseführer fehlen darf. Ich fragte Birgit, ob sie nicht diese Insel besuchen wollte, aber sie wollte es absolut nicht, auch an anderen Tagen nicht wenn wir hier vorbei kamen.

An einer Strandbar, die offensichtlich von Engländern betrieben und auch frequentiert wurde machten wir Rast.

Die Sonne brannte heiß und ich hatte Sandalen ohne Strümpfe an. Ja ich weiß, Sandalen mit Strümpfen sind eine modische Sünde, aber sie sind praktisch. Vor allem bekommt man keinen Sonnenbrand an den Füßen. Das ist mir bei meiner allerersten Reise mit dem Roller passiert und brauchte es kein zweites mal. Also behandelte ich meine Füße mit Sonnenmilch. Das war ein Fehler! Wenn meine Frau oben ‘Ohne’ herumgelaufen wäre hätte sie wohl weniger böse Blicke geerntet.

Die Landschaft der Nordküste ist zwar karg, aber von einer eigenartigen Schönheit.

Das Kloster Μονή Αρετίου

Auf dem Rückweg nach Hause kamen wir an einem Kloster vorbei. Es sah interessant aus und es war sowieso Zeit für eine Rast. Obwohl auf dem Parkplatz vor dem Kloster einige Reisebusse standen, gab es keinen Trubel. Wir hatten schon befürchtet, dass wir Eintritt zahlen müssten, aber nichts von alledem, nicht mal irgendeine Kontrolle. Nur eine alte Frau saß im Schatten, machte Handarbeiten, doch beobachtete genau, was die Besucher wohl machten.

Der Aufbau war klassisch, profane Gebäude drumherum mit einigen Mauern, um das Kloster vom Außen abzuschließen, ein zentraler Platz, und in der Mitte die Kirche . Dazwischen kleine Kräutergärten und Bäume. Im Vergleich mit der Umgebung geradezu eine Oase.

Als ich dann im Schatten saß und mir das Ganze ansah fiel mir folgendes auf, Gebäude im Umkreis, versiegelter Innenhof, Abflussrinnen, Schächte nach Unten, vermutlich zu Zisternen.

Das war doch genau der gleiche Aufbau wie im Palast von Knossos und auch von Feistos. Ich glaube hier findet sich eine 4000 jährige Tradition wieder. Faszinierend!

Wieder zurück in Agios Nikolaos

Wenn man neu an einem Ort ist, muß man sich orientieren und auch schauen, wo man was bekommt. Schließlich kann man nicht alles was man braucht im Koffer anschleppen. So machte sich Birgit auf den Weg das Nötigste zu besorgen, aber nicht alles konnte sie finden.

In der Zwischenzeit versuchte ich mit meinem Laptop ins Internet zu kommen. Das hatte nicht nur geklappt, sondern die Downloadgeschwindigkeit war sogar größer als bei mir Zuhause.

Nachdem Birgit nicht alles bekommen hatte machte ich mich auf den Weg, und tatsächlich fand ich die Produkte, die Birgit nicht gefunden hatte. Verblüffender weise stellte sich heraus, das wir im selben Laden waren, aber Birgit hatte nicht bemerkt, dass der Laden noch eine zweite Etage hatte.

Bummel am Abend

Agaven am Hafen
Agaven am Hafen

Da wir festgestellt hatten, dass der Kühlschrank nicht seinen Namen verdient hatte (wie sollte auch kühlen, wenn er hermetisch in einem Holzkasten eingesperrt ist), machten wir eine Beschwerde an der Rezeption. Dort sagte man uns man würde sich darum kümmern. Birgit war mit dieser Aussage zufrieden, aber ich glaubte denen kein Wort. Ich sollte Recht behalten.

Weiter gingen wir dann am Jachthafen vorbei an der Uferstraße entlang. Am Anfang war der Hafen voll mit hochmodernen Jachten, aber dann kam ein Abschnitt, wo die Schiffe entweder eine sehr intensive Reparatur bräuchten, oder abgewrackt werden sollten.

Anschließend zum Binnenhafen , der zentrale Ort für alle Touristen, wohl auch zu Recht, denn abends ist es sehr schön da in einem Kaffee zu sitzen, wenn auch die Preise teilweise sehr gesalzen sind.

Touren-Statistik

Von: 09:31bis: 21:18Entfernung: 75kmmax. Höhe: 543m


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