Karten und Fotos


Sonntag 26.06.2005 - Abfahrt - Mit der Fähre nach Oslo

Um 6:00 war Wecken. Birgit war aufgeblieben, um noch ein wenig aufzuräumen, doch ihre Energie reichte gerade um wach zu bleiben.

In der Nacht hatte es ein schweres Gewitter gegeben und war dann weiter gezogen. Nun war der Himmel noch bedeckt, allerdings war es noch ziemlich feuchtwarm.

Alljährlich hofft man auf das gleiche Mysterium, Man steht vor einer Plane, auf der alle Sachen ausgebreitet sind, die man mitnehmen will, und frag sich wie um alles in der Welt soll das in zwei Packtaschen, einem Topcase und einem kleinen Rucksack passen.

Jetzt mußten wir den Roller packen. Nach dem zweiten Versuch paßte alles auf den Roller, aber wir waren immer noch viel zu schwer beladen.

10:30 Es geht los. Etwas später als geplant, aber noch im Toleranzbereich.

12:00. Endlich hatten wir das Terminal erreicht. Ein bißchen Reservezeit war auch noch übrig geblieben. So müssen wir warten. Hinter uns hat sich schon eine Schlange erwartet uns.

12:35 Wir waren endlich an Bord und hatten unsere Kabinen gefunden. Welch Luxus! Früher hatte ich mich mit Schlafsesseln zufrieden gegeben, aber man wird ja älter, und will auch keinen Ärger mit seiner Frau.

13:00 Alles war verpackt, jetzt konnten wir erst einmal Kaffeetrinken. Zwischendurch gehe ich noch mal aufs Deck und mache Bilder von dem Windjammer das uns begegnet.

15:00 Birgit kaufte ein während ich die Stellung hielt und ein bißchen gelesen habe.

Wir suchten einen Platz wo wir gemütlich sitzen konnten, ohne etwas verzehren zu müssen. Fast alle Plätze auf diesem hochgelobten Schiff sahen aus wie in einer Hamburger Einkaufspassage, mondän, steril und kein Blick aufs Meer. Auf dem Observatoriumsdeck gab es eine ‘Bibliothek’. Gestaltet wie die Bibliothek in einem englischem Kriminalroman. Genau das Richtige für uns (Leichen exclusive!). Hier konnte man auf einem Plüschsofa sitzen, das Meer an sich vorbeiziehen sehen und zum Beispiel diesen Reisebericht schreiben.

19:00 Da wir in unserer Kabine einen Fernseher hatten, konnte ich die Fußball-WM sehen. Es lief Australien gegen Italien. Danach mußte ich etwas schlafen. Ich wollte allerdings nicht bis zum nächsten morgen durchschlafen und ließ mich für 20:30 wecken.

Ich ging dann in eine Kneipe, in der ein Sänger mit Gitarre die Gäste unterhaltete. Er forderte alle Gäste auf, Vorschläge zu machen, und so geschah es auch. Als alt 68 (so schätze ich ihn ein) konnte er auch aus dem Stegreif alle alten Stücke spielen. Als ich z.B. vorschlug, er möchte ‘Blackbird’ spielen, wandte er sich zu mir, und meinte das wäre eine gute Wahl, und sehr selten verlangt. Später dann, als ich vorschlug ‘Universal Soldier’ zu spielen, meinte er er kenne dieses Stück nicht. Einfach lächerlich! Aber ich verstehe es schon, ‘wes Brot ich ess, des Lied ich spiel’. Ein Antikriegslied passt nicht in die heile Welt des Konsums.