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Der Anfang unserer Reise

Der Anfang unserer Reise

Das Blödeste an so einer Geschichte ist der Anfang: da sitze ich vor so einem leeren Blatt Papier und starres es an, und das Papier grinst böse zurück. Als ob es schon wüßte das ich jeden Versuchs eines Beginns merkwürdig oder stümperhaft oder sonstwie schlecht finden würde.

Das Zweitblödeste ist, daß ich keine Textverarbeitung dabei habe und das deshalb jede Änderung entweder ein unleserliches Geschmiere produziert, oder höllisch viel Arbeit macht weil ich die Seite neu schreiben muß.

Egal, was solls, ein Bestseller wird es eh nicht. Nur die Geschichte über mich und Jacques und unsere Ferienreise nach Schottland.

Jacques meinte so eine Art Reisebericht wäre nicht schlecht, aber er selbst könne so etwas nicht schreiben. Und ich hätte sogar schon mein Testament geschrieben, also könne ich auf jeden Fall besser Schreiben als er. (das mit dem Testament war vor ein paar Wochen, als ich mit Fieber, Magenschmerzen und einem elend niedrigen Blutdruck auf der Nase lag und ich das Gefühl hatte, ich würde den nächsten Tag nicht erleben, so schlecht war mir.)

Wir habe so eine Art Minimalgepäck zusammengestellt, weil unser Motorroller nicht besonders viel Zuladung erlaubt und uns am Sonntag bei halbwegs guten Wetter auf den Weg nach Esbjerg gemacht.

Irgendwo zwischen Itzehoe und Husum gab es dann eine böse Überraschung: etwas quietschte und wir hörten ein merkwürdiges Schleifen. Jacques hielt an einem Rastplatz an, wir luden die Gepäckstücke ab und entfernten einen Teil der Plastikkarosserie.

Ein Teil des Hinterreifens sah ein wenig blankgescheuert aus, die Befestigung des Kotflügels war gebrochen und der Auspuff bzw. Der Krümmer war irgendwie in sich verzogen. Das heißt verzogen war er eigentlich schon seit der letzten Reparatur, aber jetzt die Sache schlimmer aus, denn der Auspuff ragte mit seiner Halterung an den Reifen, und das war die Ursache für das Schleifen und Quietschen.

Jacques fluchte und schimpfte über die unzuverlässige Werkstatt und den Pfusch den der Mechaniker beim Schweißen produziert hatte. Dann fing es an zu regnen und wir beeilten uns alles wieder zusammenzubauen und wieder aufzuladen um zur nächsten Tankstelle zu kommen.

Dort hofften wir, würden wir ein paar Schrauben oder Muttern oder wenigstens etwas Draht bekommen, um den Auspuff an seinen angestammten Platz zu zwingen.


Mehr bei Jacques.