Wir erreichten Lockerbie am späten Nachmittag, und fanden es dort nicht besonders gemütlich. Ursprünglich hatten wir vorgehabt, länger zu bleiben und ohne Gepräch die nähare Umgebung zu erkunden, aber wir fühlten uns hier überhaupt nicht wohl. Deshalb fuhren wir weiter nach Crocketford, wo auf unserer Karte zwei Campingplätze eingezeichnet waren. Der eine war nur für Wohnwagen gedacht, der andere sollte auch Zelte aufnehmen. Leider fanden wir den Campingplatz “für Zelte” nicht, aber man war so gnädig, uns auf “Schottlands bestem Campingplatz 1993” für £10,50 ein Plätzchen für eine Nacht zu überlassen. Als der Platzwart fragte, wie wir diesen überaus berühmten Ort gefunden hätten, antwortete Jacques respektlos (weil unwissend): “It was indicated” - Wir hatten einfach nur das Schild am Straßenrand gesehen. Entsprechend eisig wurden wir von dem jungen Mann zu unserem Platz begleitet. (Er hatte wohl erwartet, wir seien extra wegen des berühmten Platzes von weither angereist. Tz!) Nachdem wir unser Zelt aufgebaut und unsere Sachen zurechtgelegt hatten, blätterten wir in den Prospekten über die Anlage und lasen die Platzordnung. Wir waren im bestgeführten Gefängnis Schottlands gelandet: Sauber, gepflegt, und bis auf’s I-Tüpfelchen reglementiert. Dafür war dies aber auch der erste Campingplatz, auf dem wir jemals Teppiche und komplette einzelne Badezimmer mit Klo, Dusche und Handwaschbecken gesehen haben.

Nach dem Abendessen wollten wir uns noch eine Weile in den Aufenthaltsraum setzen, aber der war groß, ungemütlich und von tobenden Kindern bevölkert. Es gab nicht einmal Tische, nur einen Haufen leerer Stühle und einen Fernseher. Was Wunder - die Leutchen saßen alle in ihren Wohnwagen und brauchten sowas nicht. Also gingen wir früh in’s Bett, um uns am anderen Morgen zeitig auf den Weg zu machen.