5:00 Ich wache auf. Die Dämmerung hat gerade eingesetzt. Dunkle Regenwolken hängen im Westen. Die Strassen sind regennaß. Wir kommen so langsam in die Berge, wo mögen wir wohl sein? Ich mache die Navi an, aber natürlich dauert es einige Minuten bis unsere Position bekannt ist, kurz vor Rosenheim.

5:40 In Kufstein überschreiten wir die Grenze nach Österreich. In den Tälern hängen dicht über den Wiesen kalte Nebelwolken.

7:00 Wir kommen am Brennerpaß an. Es regnet. Die Durchsage meint " 7:50 die Loks auf dem Brenner haben gewechselt", jetzt sind wir auf der anderen Seite der Alpen, aber besser ist das Wetter noch nicht geworden, aber das wird schon noch. 11:00 Wir sind tatsächlich pünktlich in Verona angekommen. Das Wetter ist tatsächlich warm (27 grad) wenn auch leicht bedeckt. Ein klein wenig Panik, da ich meine Handschuhe nicht finden kann, aber dann fällt mir ein, das ich sie unter dem Sattel verstaut hatte…

Die Straße nach Modena führt durch die Po Ebene. Die Landschaft wird durch viele Gräben und Kanälen durchzogen. Mais, Getreide und Tabak. Die Architektur baut auf Ziegel, selbst Barockkirchen. Einige kleine dunkle Wolken wollen uns Abkühlung verschaffen, aber es reicht nur für ein paar Tropfen.

Unsere Hintern brennen und Birgit wird maulig. Sie will unbedingt, das wir sofort anhalten. Ich aber bestehe darauf, auch noch die letzten 20 Kilometer bis Modena zu fahren. Ich möchte doch meine erste Rast in einem typischen italienischen Café begehen und nicht im Imbiß von einem Supermarkt.

In Modena finden wie auch eine zentral gelegene Bar die selbst Birgit gefällt, aber als sie keine Preise auf der Speisekarte findet, weigert sie sich eine Bestellung aufzugeben. Jetzt muß ich bestellen, obwohl sie und nicht ich die letzten Wochen Italienisch gelernt hat. Das ist wieder mal typisch.

Vor uns sehen wir Installationen für irgendein Festival. Tribünen und so. Unter Anderem auch ein Transparent mit vielen Luftballons und irgendeinem Hinweis auf eine Millitärveranstaltung. Das finde ich schon irgendwie komisch und ich muß an den Schlager denken “99 Luftballons”.

Um 19:00 finden wir den Campingplatz “Pieve Fosciana” in der Nähe von Castelnuovo di Garfagnana. Wir sind zwar den Schildern nach gefahren, aber die Straße war ziemlich abenteuerlich. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie Wohnwagen diesen Weg benutzen sollten. Wie sich dann später herausstellen sollte, hatten wir nicht gerade den besten Weg gefunden. Nachdem wir unser Zelt aufgebaut hatten versuchte ich zu Fuß einen Laden zu erreichen, um etwas zu Essen zu besorgen, aber es war doch etwas zu weit und ich kam unverrichteter Dinge zurück. Glücklicherweise haben wir genug Vorräte mitgenommen.