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Track des Tages
Track07

Montag 13.08.2007 - Tagestour um den Gran Sasso herum

Nun ist es nicht mehr zu vermeiden, etwas was mich schon seit frühester Kindheit mit Schrecken verfolgt: ich muß ein Hockklo benutzen, die Erbauer des Campingplatzes lassen mir keine andere Wahl. Ja, ich weis Hockklos sind viel hygienischer als Sitzklos, aber diese Aussage kann nur von Leuten kommen die die Wirklichkeit nicht kennen. Das das Hockklo verdammt unbequem ist und man da nicht einen Leitartikel lesen kann, das ist ja noch zu verschmerzen. Aber versuchen sie mal das Loch dahinten zu treffen ohne die Hose als Kollateralschaden? Schließlich habe ich hinten keine Augen. Es ist mir zwar noch nie passiert, aber die Angst davor wirkt schon Darmverschließend. Nicht genug damit, in den so wasserknappen Gegenden sind diese Toiletten mit einer Spühlung von Typ Tsunami ausgestatten, bringen sie sich in Sicherheit bevor sie die Spülung betätigen. Ich hatte es einmal vergessen, und mußte feststellen das die Tür nach innen öffnet mich in die Flut hineintrieb, so eine Sch…. Sitzklos sind für das Gemüt viel besser.

Als wir dann frühstücken wollten, vermisste ich den Schinken, den wir am Vorabend gekauft hatten. “Birgit, hast Du den Schinken gegessen?”, fragte ich. Sie verneinte und als dann mein Blick auf eine Katze fiel, die über das Gelände stromerte, war alles klar.

Durch einen dummen Navigationsfehler bogen wir fälschlicherweise auf den Weg zum Campo Imperatore ab, nicht das diese Strecke ohne Reiz wäre, aber eigendlich hatte ich sie für eine andere Tour vorgesehen. Im Winter muß hier der Bär los sein, aber jetzt war es relativ ruhig. Wir machten oben eine kurze Trinkpause und ein paar Fotos und weiter gings.

Es ging weiter über baumlose Hochgebirgsebenen, und dann auf der anderen Seite in engen Serpentinen hinunter. Gelegendlich erhaschen wir zwischen den Bäumen einen tollen Ausblick bis hin zur Adria. Schön für Birgit, ich muß mich allerdings mehr auf die kurvernreiche Straße konzentrieren.

Die ganze Zeit bin ich ein wenig nervös, denn die Nadel der Tankanzeige senkt sich immer weiter, der Abstecher zum “Campo Imperatore” hat meine diesbezügliche Planung über den Haufen geworfen. In Castelli finden eine Tankstelle und machen Rast. Dieser Ort ist offensichtlich eine Hochburg der Keramik. Überall gibt es Keramikgeschäfte, oder ist die Ortsmöbliering mit Keramik geschmückt.

Entlang einen schmalen Tales durchqueren wie das Gran Sasso Massiv südwärts. In einem kleinen Dorf machen wir in einer Bar Rast. Die Bar ist mit einem Spielautomaten ausgestattet an dem ein einheimischer offensichtlich seine Ersparnisse opfert.

Etwa 20 Kilometer vor unserem Campingplatz werden wir Zeuge eines schweren Motorradunfalls. Es mag vielleicht zynisch klingen, aber es wundert mich nicht. Gerade am Wochenende hat man den Eindruck, das nur noch Organspender unterwegs sind. Unmengen von Italienern rasen mit ihren schweren Maschinen die Serpentinen entlang, da muß es zu Unfällen kommen. Wir sahen nur, eine große Anzahl von Bikern mitten auf der Straße herumstehen. Erst beim vorbeifahren sahen wir, das ein Mensch in Motorradklamotten blutüberströmt auf der Fahrbahn lag. Wenige Meter entfernt lag ein schwer beschädigtes Motorrad im Graben. Etwa eine halbe Stunde später, wir waren schon wieder auf dem Campingplatz, sahen wie einen Rettungshubschrauber. Ob der Biker überlebt hat wissen wir nicht.